KD im Wandel - Wie die neue Geschäftsführerin die Zukunft der Schifffahrtsgesellschaft sieht

Nina Luig ist seit dem 1. Juni 2023 neue Geschäftsführerin und Sprecherin der Geschäftsführung der KD Köln-Düsseldorfer Deutsche Rheinschiffahrt. Nach einem knappen halben Jahr im Amt spricht sie über ihre ersten Eindrücke, neue Angebote, und einen Gänsehaut-Moment. 

Nina Luig, Geschäftsführerin und Sprecherin der Geschäftsführung der KD
© KD Deutsche Rheinschiffahrt GmbH

Vor etwa einem halben Jahr haben Sie Ihre neue Stelle bei der KD angetreten. Können Sie sich noch an Ihre ersten Eindrücke erinnern? Was ist Ihnen besonders in Erinnerung geblieben?

Das Team – es ist toll, zu sehen, mit wie viel Leidenschaft so viele unterschiedliche Nationen zusammenarbeiten und jeden Tag alles geben, um unsere Gäste glücklich zu machen. Beeindruckend finde ich auch die Loyalität zur KD: die meisten Kollegen*innen arbeiten schon sehr viele Jahre für die KD.

Der Gänsehaut-Moment bei einem meiner ersten Events auf dem Rhein: Sonnenuntergang, viele glückliche Menschen, tolle Musik – es war einfach großartig. Wasser hat eine besondere, entspannte und zugleich faszinierende Wirkung. Es kommen direkt Urlaubsfeeling und gute Laune auf.

Sie waren 20 Jahre lang bei Hyatt tätig, zuletzt als stellvertretende Hoteldirektorin und Director of Operations in Düsseldorf. Was hat Sie zum Wechsel zur KD bewegt?

Generell gibt es viele Parallelen zur Hotellerie. Ich bin von Herzen gerne Gastgeberin und liebe es, mit Menschen zu arbeiten. Mir ist es wichtig, diese Leidenschaft in meinem Beruf immer leben zu können. Gäste auf dem Wasser, anstatt an Land zu verwöhnen sowie die Städte Köln und Düsseldorf zu verbinden, ist außerdem überaus reizvoll für mich.

Die KD und ihre Vorgängergesellschaften haben eine fast 200-jährige Geschichte. Wo sehen Sie heute den Platz der Freizeitschifffahrt und speziell der KD? 

Wir schaffen weiterhin einzigartige und unvergessliche Momente auf dem Rhein und das in ganz verschiedenen Bereichen und für unterschiedlichste Zielgruppen. Über die vielen Jahrzehnte haben sich die Bedürfnisse der Menschen natürlich verändert. Der KD ist es im Laufe ihrer Geschichte nicht nur stets gelungen, sich den gewandelten Bedürfnissen anzupassen, nein, die KD hat es sogar verstanden, immer wieder neue Trends zu setzen. So steht der Erlebnischarakter unserer Schiffstouren und Events mehr denn je im Fokus. Die Gäste erwarten kürzere Strecken, erstklassigen Service an Bord und attraktive Landangebote. Zudem werden wir ab sofort mit einem eigenen Hotelschiff Wochenendtrips mit unterschiedlichem Erlebnischarakter anbieten.     

Welche Schwerpunkte möchten Sie in den kommenden Jahren setzen? Wo sehen Sie weitere Potenziale für die KD?

Die KD muss noch digitaler, nachhaltiger und moderner werden. Wir werden unser Online-Marketing weiter intensivieren und unsere Social Media Aktivitäten deutlich ausbauen, um vor allem auch jüngere Gäste von der Marke KD zu überzeugen. Unser gastronomisches Konzept muss innovativer und nachhaltiger werden. Unser Ziel ist es, die KD hin zu einer “Lovebrand” zu entwickeln.

Außerdem möchten wir die drei Bereiche unserer KD-Flotte deutlich klarer positionieren: Zum einen unsere Eventschiffe, die die Möglichkeit bieten, einzigartige Firmen-Events und eigene Party- und Dinner-Konzepte der KD durchzuführen. Als zweite Säule sehen wir unsere Traditionsschiffe, mit denen wir die klassischen Rund- und Linienfahrten zwischen Düsseldorf, Köln und Mainz sowie in Frankfurt und Cochem anbieten. Der dritte Bereich umfasst unser eigenes Hotelschiff „KD Moments“, ein Hotelschiff mit 86 Kabinen für Minikreuzfahrten, Messeeinsätze und auch für Firmen-Events.

Unser Ziel ist es, die KD hin zu einer „Lovebrand“ zu entwickeln.

Nina Luig, Geschäftsführerin KD

RheinFantasie der KD vor dem Kölner Dom
© KD Deutsche Rheinschiffahrt GmbH

Die Tourismusbranche befindet sich in einem Wandel, getrieben insbesondere durch die Digitalisierung und das Thema Nachhaltigkeit. Wie macht sich das konkret bei der KD bemerkbar?

Generell müssen unsere Schiffe nachhaltiger betrieben werden. Unser Ziel ist es, die CO2-Emissionen deutlich zu reduzieren. So werden wir MS RheinEnergie im kommenden Jahr auf einen hybriden Antrieb umstellen. Weitere Schiffe folgen in den nächsten Jahren.

Schon jetzt haben wir viele Liegeplätze der KD mit Landstrom ausgebaut. Dieser ist verpflichtend von den Schiffen zu nutzen. Sukzessive werden wir auch die weiteren Landebrücken der KD mit Landstrom versehen.  

Im Rahmen unserer Kommunikationsstrategie reduzieren wir Printprodukte weiter zugunsten digitaler Kommunikationskanäle. 

Auch der Arbeitskräftemangel ist in der Tourismusbranche ein großes Thema. Wie gehen Sie bei der KD damit um?

Wir möchten ein attraktiver Arbeitgeber sein. Bestehendes Personal halten, motivieren mit guten Benefits und vor allem einer ansprechenden Firmenkultur.

Außerdem setzen wir verstärkt auf unseren Nachwuchs. Wir planen im kommenden Ausbildungsjahr, 15 neue Azubis einzustellen, und zwar in unterschiedlichen Bereichen: Nautik, Gastronomie und im administrativen Bereich.

Wenn Sie sich etwas wünschen könnten: Welche Überschrift würden Sie nächstes Jahr am liebsten über einem Artikel über die KD lesen?

KD schafft besondere #kdmomente – auf dem Hotelschiff KD Moment, bei außergewöhnlichen Events und bei einer Rundfahrt auf dem Rhein.

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