Das Staatsbad Meinberg steht vor einschneidenden Veränderungen: Künftig soll ein privates Unternehmen den Kurort managen. Die Pläne könnten Modellcharakter für andere Kurorte in Deutschland haben, erklärte der bisherige Träger, der Landesverband Lippe.
Derzeit schreibt die Staatsbad Meinberg GmbH Verluste. Als Grund nannte der Landesverband die abnehmende Zahl an Kurgästen, deren Aufenthalt durch einen Sozialversicherungsträger finanziert werde. Ihre Zahl liege momentan jährlich bei nur noch rund 800.
Der aktuell laufende Prozess zur Erstellung eines Masterplans habe gezeigt, dass der Kurort durchaus Potenzial und damit gute Chancen für die Zukunft habe, erklärte der Landesverband weiter. Man sei jedoch der Auffassung, dass Kreativität, professionelles Management und wirtschaftliche Kompetenz und Leistungsfähigkeit nötig seien, um diese Potenziale zu heben. Dies könne ein privates Unternehmen besser leisten als ein öffentlicher Träger.
Die Entwicklung und das Management des Kurortes werden daher derzeit europaweit ausgeschrieben. Die Ausschreibefrist endet am 18. August. Zum 1. Januar 2015 will der Landesverband Lippe dann einen neuen Träger haben, der sowohl privatwirtschaftliche als auch öffentliche Aufgaben übernimmt. Für die öffentlichen Aufgaben soll es vom Landesverband Lippe sowie von der Stadt Horn-Bad Meinberg Zuschüsse geben.
Sollten die Pläne erfolgreich umgesetzt werden, wäre Bad Meinberg der bundesweit erste Kurort in privater Hand. Der neue Betreiber könne, dürfe und solle das herkömmliche Kurkonzept auf den Kopf stellen und zeigen, dass sich mit privatwirtschaftlichem Engagement ein Kurort am Markt erfolgreich behaupten könne, hieß es.