Über Jahrtausende hat der Mensch die Pferderassen nach seinen Bedürfnissen geformt: Aus den kleinen Urpferdchen entstanden durch jahrhundertelange Zucht ausdauernde Pferde der Steppenvölker, muskulöse Arbeitstiere der gemäßigten Breiten oder edle Vollblüter. In seiner Sonderausstellung „Pferde“ beleuchtet das Neanderthal Museum in Mettmann vom 28. März bis 21. Juni 2015 diese Beziehung. Der Schwerpunkt liegt auf einer Foto-Schau, in der die Tiere als eigenständige Charaktere dargestellt werden, aber auch zusammen mit den Menschen, die ihr Leben bestimmen. Die Fotos stammen von dem Fotografen und Filmemacher Yann Arthus-Bertrand, der mit dem von der Unesco geförderten Projekt „Die Erde von oben“ einen der erfolgreichsten Bildbände aller Zeiten schuf und mit dem gleichnamigen Kinofilm weltbekannt wurde.
Natur- und kulturgeschichtliche Exponate ergänzen die Bilder: Zu sehen sind etwa das 47 Millionen Jahre alte Urpferdchen der Grube Messel, 300 000 Jahre alte Speere des Homo heildelbergensis, Höhlenmalereien und frühe Nachweise für die Zähmung des Pferdes an über 3000 Jahre alten Knochen. Neben einem Begleitprogramm mit Führungen, Vorträgen und Aktionen für Kinder, finden sich auch außerhalb des Museums weitere Anschauungsobjekte: Im eiszeitlichen Wildgehege Neandertal leben Wisente sowie Nachzüchtungen von Auerochsen und Tarpanen, einer Wildpferde-Art, die in Europa schon vor hunderten von Jahren ausgestorben ist.
Internet: www.neanderthal.de