Um adelige Geldfälscher dreht sich eine Ausstellung im Bergischen Land: Auf Schloss Homburg in Nümbrecht zeigt die Ausstellung „Fürsten und Falschmünzer“ wie etwa Graf Gustav zu Sayn-Wittgenstein-Hohenstein am Ende des 17. Jahrhundert seinen Geldbeutel illegal füllen wollte – und dabei ein großes Risiko einging. Denn das unrechtmäßige Prägen von Münzen oder die Verwendung von zu wenig Silber galt als Münzfälscherei, die hart bestraft wurde.
Vom 22. Oktober 2014 bis zum 31. Januar 2015 sind nicht nur Münzen, Münzwaagen, Druckgrafiken und Originalquellen rund um das Münzwesen der Grafschaft Sayn-Wittgenstein zu sehen, die Ausstellung zeichnet zugleich die wirtschaftspolitischen Probleme der Region nach den Wirren des Dreißigjährigen Krieges nach. Besucher erhalten eine Lupe, um die unterschiedlichen Münzbilder der Grafschaft Sayn-Wittgenstein detailliert in Augenschein nehmen zu können.
Auch unabhängig von der Sonderausstellung ist das barocke Schloss Homburg, das nach einer vierjährigen Umbau- und Modernisierungsphase Ende August eine Neueröffnung feierte, einen Besuch wert. Neben dem Schloss, das aus einer frühmittelalterlichen Höhenburg entstanden ist, gehören eine ehemalige Zehntscheuer mit Restaurant, ein Forsthaus mit einer naturkundlichen Ausstellung sowie eine historische Mühle und eine Bäckerei zum Areal. Ein Barockgarten und ein Rasenlabyrinth gehören ebenfalls dazu. Im Schloss beleuchtet die Dauerausstellung des Museums kulturhistorische Besonderheiten der Regionalgeschichte. So erfahren Besucher etwa, dass das Bergische Land im 18. Jahrhundert eines der bedeutendsten Uhrmacherzentren in Deutschland war.
Internet: www.schloss-homburg.de